„Coming out“ // Fotomontagen
Diese Serie von 9 digitalen Fotomontagen behandelt die Verletzlichkeit und Fragilität, Traumata und das Sich-Verstecken von queeren bzw. in einer Form diversen Menschen innerhalb traditioneller Beziehungen, Rollen und Muster. Das Vortäuschen und Verbiegen führt zu einem Gefühl der Fremdheit. Man lebt in Angst und Unsicherheit, sein wahres Gesicht zu zeigen. Internalisierte Vorurteile führen dazu, dass man sich selbst nicht erkennt, verzerrt wahrnimmt und sich selbst Schaden zufügt.
Für diese Serie, die im Juni 2024 in der Galerie CASASUR in Madrid ausgestellt wurde, habe ich gebrauchte Familienalben auf einem Kölner Flohmarkt gekauft. In die Familienfotos mir fremder Personen, habe ich jeweils ein Gesicht mit meinem Portrait getauscht. Dabei handelt es sich um eine Aufnahme aus meiner Odysseus Performance, bei der ich eine blutbefleckte Augenbinde trage. Die Querverbindung zur Performance deutet auf die eigene Erfahrung innerhalb der eigenen Familie und ist lässt auch eine Deutung zu in Anlehnung an den blinden Seher in der griechischen Mythologie.