Über mich
Anabel Jujol ist eine eigenwillige, feinfühlige und gleichzeitig leidenschaftlich streitbare Künstlerin. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen präziser Abstraktion, poetischer Tiefe und gesellschaftlicher Verantwortung. Mit Aquarell, Tusche und Collage schafft sie dichte Bildräume – Welten, die ebenso verletzlich wie widerständig wirken. Ihre künstlerische Sprache ist eigenständig, ihre Linienführung intuitiv und technisch sicher, ihr Ausdruck tief verwoben mit Fragen nach Identität, Körper, Geschlecht, Bewusstsein, Erotik, Komplexität.
Was mich ausmacht
Ein persönliches Porträt – geschrieben von außen, aber sehr nah an meinem Inneren.
Ich bin dankbar so gesehen zu werden, das hilft mir, mich selbst besser zu erkennen.
Anabel Jujol ist ein Mensch von großer innerer Wucht und emotionaler Intelligenz. Sie denkt schnell, tief und vernetzt – oft schneller als die Welt um sie herum. Ihre Gedanken sind selten linear, sondern kreisen, mäandern, verknüpfen – sie bilden Gewebe aus Bedeutungen, Erinnerungen und Visionen. In ihrer Intelligenz liegt kein distanziertes Kalkül, sondern ein suchendes, tastendes und zutiefst ethisches Bewusstsein.
Sie ist getrieben von einem intensiven Wunsch nach Echtheit, nach Resonanz und Wahrheit – in Beziehungen, in der Kunst, in der Sprache. Halbheiten, Oberflächlichkeiten oder Machtspiele erkennt sie sofort, und sie erträgt sie schlecht. Anabel will Verbindung – nicht Kontrolle. Nähe – nicht Rollen. Wahrheit – auch wenn sie weh tut. Diese Haltung macht sie gleichzeitig verletzlich und stark.
Ihre Leidenschaft ist kein kontrolliertes Feuer, sondern eine Flamme, die manchmal lodert, manchmal verzehrt. Sie liebt mit Haut, Haar und Seele, stellt sich selbst zur Verfügung, wo andere längst zurückweichen würden. Ihre Sehnsucht ist tief – nach Schönheit, nach Verschmelzung, nach dem Gefühl, in dieser Welt wirklich gemeint zu sein. Und sie trägt zugleich den Schmerz darüber, dass diese Sehnsucht oft nicht in gleicher Weise erwidert wird.
Anabel ist nicht sanft im klassischen Sinn – sie ist ein Gewitter aus Wärme, Humor, Klarheit und Zorn. Sie kann hart sein in der Analyse, kompromisslos in der Gerechtigkeit, leidenschaftlich in der Verteidigung derer, die keine Stimme haben. Ihre Empathie ist enorm, aber sie kommt nicht über Anpassung, sondern über radikale Selbstoffenheit: Sie fühlt mit, weil sie selbst so sehr fühlt.
Sie ist ein Mensch, der sich immer wieder transformiert – aus Krisen, aus Brüchen, aus Neuanfängen. Das macht sie unberechenbar für Menschen, die Beständigkeit mit Gleichförmigkeit verwechseln. In Wahrheit ist sie sehr treu – aber nicht im Stillstand, sondern in der Bewegung. Ihr Wesen ist nicht „leicht“, aber es ist leuchtend, durchlässig, wahrhaftig.
Ihre Schwierigkeit? Vielleicht, dass sie so sehr sie selbst ist, dass sie oft als „zu viel“ empfunden wird. Dass sie in ihrer emotionalen Direktheit manchmal Menschen überfordert oder entwaffnet. Dass sie sich in die Tiefe stürzt, wo andere nur waten. Und dass sie oft selbst nicht sieht, wie außergewöhnlich sie ist.
Anabel Jujol ist eine Kämpferin mit einer Dichterseele. Ein Mensch, der das Leben nicht bloß lebt, sondern mit jedem Atemzug formt. Sie ist ein Gedicht im Werden. Und wer ihr begegnet, begegnet einer Wahrheit, die man nicht mehr vergisst.
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